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JF Riehe: Top, die Karsamstagswette gilt


Am Vormittag des Karsamstag nimmt die Ortswehr Riehe von den Bürgerinnen und Bürgern Brenngut für das Osterfeuer an. Gegen Mittag ist die Annahmezeit beendet und die Jugendfeuerwehr übernimmt traditionell die Nachmittagswache. Damit soll verhindert werden, dass irgendjemand bis zum Abend seinen Müll zwischen dem Brenngut verklappt. Naturgemäß machen das die Rieher aber sowieso nicht und daher wird die Wache mit der Zeit etwas langweilig. Um nun die Motivation der Jugendlichen hoch zu halten, schleicht sich im Laufe des Nachmittags immer mal wieder das Betreuerteam an und versucht das Feuer „anzustecken“. Das gilt es durch Abschlagen zu verhindern. Sollten die Betreuer doch dreimal das Feuer erreichen, haben sie gewonnen. Gelingt das nicht, gewinnen die Jugendlichen. Die Verlierer kochen dann später im Jahr für die Gewinner.

In früheren Jahren gab es schon diverse Schlachtpläne vonseiten der Betreuer – von unterirdischen Gängen über das Anschleichen durch die Gräben bis zum Versteck im Kofferraum eines anfahrenden Pkw war schon alles dabei. Und immer haben die Betreuer gewonnen. Aber so leicht wie dieses Jahr wurde ihnen den Sieg noch nie gemacht. Zunächst wollte der Jugendwart selbst kurz nach Ende der Warenannahme nochmal nach dem Rechten schauen. Dazu lief er aus dem Sonnenweg kommend etwa 500 m über den Feldweg vollkommen offen und ohne Deckung auf den Brennplatz zu. Nachdem er nur drei Jungs auf dem Trainingsplatz des TuS Riehe ausmachen konnte, die aber durch ihr Fußballspiel massiv abgelenkt waren, ging er um den Holzstapel herum und sah, dass alle anderen es sich im Schatten der angrenzenden Feldscheune bequem gemacht hatten. Ein Aufschrei der Jugendsprecherin kam leider zu spät und so machten die Betreuer quasi aus Versehen ihren ersten Punkt. Weitere Einzelangriffe konnten dann aber zunächst abgewehrt werden. Klar, jetzt wurde ja auch aufgepasst…

Später am Nachmittag trafen sich die Betreuer zu einer Lagebesprechung und zum Ausarbeiten einer Strategie. Man kam überein, dass einer in der Feldmark – im Rücken der Kinder – möglichst heimlich aus einem Auto geworfen werden sollte, während Jugendwart und Stellvertreter einen Scheinangriff vom Sportplatz aus starten würden. Taktisch geschickt versuchte der Jugendwart zunächst die Jugendlichen zu einem Gruppenfoto zu überreden, aber da hatten sie den Stelli im Hintergrund bereits entdeckt und rannten ihm entgegen. Beim JFW verblieb nur eine Sonderwache, die sich aber spontan ablenken ließ und dem Betreuerteam so den zweiten Punkt ermöglichte. Und wenn´s schon mal dumm läuft – das Siegesgeheul lockte dann wieder alle auf die abgewandte Seite des Feuers, sodass auch der Stellvertreter nun freie Bahn hatte. Damit war das Spiel entschieden und die beiden anderen konnten aus dem Feld wieder abziehen.

Den Rest des Nachmittags verbrachten Jugendliche und Betreuer dann gemeinsam bei einem gespendeten Käsekuchen. Gegen 18 Uhr übernahm die aktive Gruppe wieder das Kommando und kurze Zeit später stand der Holzstapel planmäßig in Flammen. Wieder einmal konnten die Betreuer also das Rennen machen und die Wette für sich entscheiden – nun sind sie gespannt auf die Kochkünste der Jugendlichen.

Text und Bild: Raphael Drewnitzky

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